Chronische myeloische Leukämie
Informationen für Betroffene und Angehörige
Therapie der chronischen myeloischen Leukämie
Chronische myeloische Leukämie kann bisher nur durch Knochenmarktransplantation geheilt werden. Da es sich dabei jedoch um eine risikoreiche Therapiemaßnahme handelt, wird sie nur in bestimmten Fällen durchgeführt. Inzwischen stehen jedoch Wirkstoffe zur Verfügung, mit deren Hilfe die Erkrankung gut behandelbar ist.
Imatinib
Als Standardtherapie bei chronischer myeloischer Leukämie gilt heute der Wirkstoff Imatinib, der seit 2001 in Deutschland zur Behandlung zugelassen ist. Medikamente mit diesem Wirkstoff hemmen das überaktive Protein Tyrosinkinase, das für das unkontrollierte Wachstum der Zellen verantwortlich ist. Imatinib wirkt zielgerichtet nur auf das vom Fusionsgen BCR-ABL produzierte Enzym, sodass gesunde Zellen geschont werden. Die erkrankten Zellen werden in ihrer Vermehrung behindert und sterben ab. Ein Großteil der Patienten spricht auf die Therapie mit Imatinib sehr gut an. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Fortschreiten der Erkrankung für einen längeren Zeitraum aufgehalten wird. Ebenfalls zur Gruppe der sog. Tyrosinkinase-Hemmer gehören Wirkstoffe wie Dasatinib und Nilotinib.
Chemotherapie und Interferon-alpha
Interferon-alpha ist ein sog. Immunmodulator, dessen Wirkmechanismus bis heute nicht umfassend geklärt ist. Mit dieser Therapie kann bei ca. 5-10 % der Patienten eine dauerhafte Remission, d. h. ein Nachlassen/eine Rückbildung der Erkrankungssymptome, erreicht werden. Meist wird die Interferon-alpha-Therapie mit einer Chemotherapie kombiniert.
Knochenmarktransplantation
Bei einer Knochenmarktransplantation wird gesundes Knochenmark eines Spenders auf den CML-Patienten übertragen. Vor der Transplantation wird mit einer sehr intensiven Chemotherapie, die ggf. mit einer Ganzkörperbestrahlung kombiniert wird, das gesamte Knochenmark des Patienten zerstört. Danach wird es durch gesundes Knochenmark aus Fremd- oder Eigenspende ersetzt. Durch die intensive Chemo- bzw. Radio-Chemotherapie ist diese Behandlung nicht ohne Risiken. Daher kommt eine Knochenmarktransplantation nicht bei allen Patienten in Frage. (ah)
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